Ausstellung: Die Reise

Auf 5.000 Quadratmetern
wirst du bei uns im Klimahaus
zum Welten­bummler!

Die Reise beginnt

Axel Werner machte sich auf, um die Welt für das Klimahaus zu bereisen. Auf seiner Reise tanzte er mit Kindern in Kamerun, durchquerte die Sahara mit den Tuareg und ging mit den Yupik in Alaska auf die Jagd. Folge Axels Spuren und begleite ihn bei seiner Weltreise entlang des Längengrades 8° 34′ Ost.

Die Reise um die Welt von und nach Bremerhaven führt immer entlang des Längengrades 8° Ost 34‘. Auf 5.000 Quadratmetern wirst du zum Weltenbummler: Du durchwanderst vielfältige Klimazonen und triffst Menschen, deren Alltag durch das jeweils vorherrschende Klima stark beeinflusst wird.

Du spürst den unterschiedlichen Temperaturen sowie der Luftfeuchtigkeit unserer Reisestationen nach und gewinnst hautnahe Einblicke in die Klimata der Erde.

  • 1 | Isenthal Schweiz

    Auf der ersten Station deiner Weltreise erlebst du das Hochgebirgsklima rund um Isenthal im Kanton Uri.

  • 2 | Seneghe Sardinien

    Sardinien bietet auf den ersten Blick ungewöhnliche Einblicke in das Klima- und Wettergeschehen: Du nimmst die Perspektive eines Insekts ein und wirst Teil des Mikrokosmos.

  • 3 | Kanak Niger

    Dürre, Weite, Trockenheit, Hitze, Sand und Wind – all das prägt einen Tag in der Sahel-Zone.

  • 4 | Ikenge Kamerun

    Rund um das Dorf Ikenge, feuchtheißes Klima – ein Paradies für Tiere und Pflanzen. Die schier unendliche Vielfalt macht den Regenwald zur Schatzkammer unseres Planeten.

  • 5 | Königin-Maud-Land Antarktis

    Kälte, Eis und Schnee, noch dazu ein eisiger Wind. Aber keine Sorge, der Weg durch das Eis ist schnell zurückgelegt und in unserer Polarstation kannst
    du dich schnell wieder aufwärmen.

  • 6 | Satitoa Samoa

    Üppiges Grün und ein feuchtwarmes Klima – Samoa scheint ein Paradies zu sein. Durch hohe, überwucherte Schluchten führt der Weg vorbei an einem Fale, dem typischen Wohnhaus der Samoaner

  • 7 | Gambell Alaska

    Gambell ist ein kleiner Ort auf der einsamen Insel
    St. Lawrence Island. Einer Insel zwischen zwei Welten, zwischen Sibirien und dem amerikanischen Kontinent sowie zwischen Tradition und Moderne.

  • 8 | Hallig Langeness Deutschland

    Land unter, die Hallig ist von der tobenden See umgeben. Möwen schreien, es riecht nach Meer. Es ist auflaufendes Wasser, allmählich steigt der Wasserpegel, der Steg ist bereits überflutet – nur in der Mitte der Hallig bleiben die Füße trocken.

  • 9 | Bremerhaven Deutschland

    Hitze, Dürre, Kälte, Überschwemmungen – in unseren Breiten tauchen alle Phänomene auf, die du auf deiner Reise um die Welt erlebt hast.

  • Königin-Maud-Land Antarktis
    Kälte, Eis und Schnee, noch dazu ein eisiger Wind. Aber keine Sorge, der Weg durch das Eis ist schnell zurückgelegt. In unserer Polarstation kannst du dich schnell wieder aufwärmen.
  • Ikenge Kamerun
    In diesem Teil der Ausstellung erwartet dich eine kleine Mutprobe nach dem Gang durch den nächtlichen Regenwald: Wer traut sich über die wackelige Hängebrücke bis zur anderen Uferseite?
  • Seneghe Sardinien
    In der überdimensionalen Getränkedose, die im Zentrum der Reisestation »Sardinien« steht, kannst du selbst einen Schmetterlingseffekt testen.
  • Isenthal Schweiz
    Im Klimahaus Bremerhaven wird das Lebensgefühl der Schweizer Alpen eingefangen. Steil ragen in der Reisestation »Schweiz« Berg und Gletscher empor.

Station 01:
Schweiz

Zurück zum Globus

Auf der Bywaldalp oberhalb von lsenthal im schweizerischen Kanton Uri scheint die Welt stehen geblieben zu sein. Weit entfernt von der Hektik der großen Städte, dafür mit einem fantastischen Ausblick auf grüne Wiesen und der schneebedeckten Spitze des 2 928 Meter hohen Uri-Rotstock, kann man auf der Bywaldalp die Gemütlichkeit neu entdecken.

Grüne Wiese in der Schweiz

Im Klimahaus Bremerhaven wird das Lebensgefühl der Schweizer Alpen eingefangen. Steil ragen in der Reisestation »Schweiz« Berg und Gletscher empor. Wie an vielen anderen Stellen im Klimahaus macht auch in der »Schweiz« der überraschende Wechsel zwischen absoluter Wirklichkeitsnähe und verblüffender Inszenierung den besonderen Reiz der Ausstellung aus.

Viele der Gegenstände in der Ausstellung, wie zum Beispiel die Kuhglocken, sind Originale, die Axel von seiner Reise mitgebracht hat. Im »Tal« erfährst du wie es sich als Landwirt in der Schweiz lebt, und kannst deine Fähigkeiten beim Melken ausprobieren. Hier lernst du außerdem, dass die Infangers ihr entbehrungsreiches Leben nicht nur führen, weil ihnen das Alpenklima keine Alternative lässt. Die schweizerischen Wiesen bergen vielmehr eine Kostbarkeit – ihre Kräuter und das besondere Gras sind es, die den unverwechselbaren Geschmack des Schweizer Käses ausmachen und deswegen die Mühe des Auftriebs reichlich entlohnen.

Kuhglocken

Wie der Klimawandel das
Leben auf der Bywaldalp verändert

Doch wer in der Reisestation »Schweiz« genauer hinsieht, erkennt auch: Die Bergidylle ist eine sehr fragile Schönheit. Immer häufiger donnern Stein- und Gerölllawinen zu Tal. Je weiter der Klimawandel fortschreitet, desto gefährlicher ist das Leben in dieser Region. Auch im Klimahaus hat sich der Gletscher als Folge der steigenden Temperaturen schon ein Stück zurückgezogen – immer wieder rauschen kleine Muren – so werden die Geröll- und Schlammlawinen genannt – den Berg hinab. Noch kann Familie lnfanger ihrer traditionellen Lebensweise nachgehen. Aber wird ihr Enkelsohn noch das Vieh auf die Almwiesen treiben?

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Station 02:
Sardinien

Zurück zum Globus

Mit dem Klimawandel ändern sich nicht nur die Lebensbedingungen für die Menschen, auch Insekten und andere Lebewesen sind betroffen. Deshalb verändert sich beim Betreten der Reisestation »Sardinien« nicht nur das Klima, sondern auch das Größenverhältnis. Du schrumpfst selbst auf Insektengröße und erkundest den Mikrokosmos Sardiniens.

Vom Kleinen
ins Große

Im Mikrokosmos von Sardinien gehst du auch einer wichtigen Frage auf den Grund: Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien wirklich einen Wirbelsturm in Texas auslösen? In der Wissenschaft ist dieses Phänomen als Schmetterlingseffekt bekannt. Die Idee dahinter ist, dass schon eine minimale Veränderung katastrophale Folgen haben kann. In der überdimensionalen Getränkedose, die im Zentrum der Reisestation steht, kannst du selbst den Schmetterlingseffekt testen.

Station Sardinien

Zeichen der Zeit:
Trockenheit und Hitze

Die Familie Morrho lernst du ebenfalls an der Reisestation »Sardinien« kennen. Die Schauplätze in den Nebenräumen sind dabei den Erlebnissen nachempfunden, die Axel Werner bei seinem Besuch der Familie erlebt hat. Zum Beispiel, wie Axel und seine Gastgeberin Stefania in einem Fiat 500 über die Insel fahren, bis sie hinter einer Kurve abrupt wegen einer Schafherde bremsen müssen. Genau dieser Moment ist im Klimahaus szenisch festgehalten.

Die Nebenschauplätze zeigen aber auch, mit welchen Problemen die Inselbewohner zu kämpfen haben – wie etwa die immer heftigeren Waldbrände, die durch die Trockenheit begünstigt werden. Auslöser sind oftmals die Anwohner selbst, indem sie zum Beispiel unachtsam Zigarettenstummel wegwerfen. Viele Hektar Wald mit jahrhundertealten Bäumen fallen den Bränden jedes Jahr zum Opfer.

Waldbrand auf Sardinien

Auch die Tierwelt verändert sich durch die steigenden Temperaturen. So beobachten die Forscher beispielsweise schon bestimmte Heuschreckenarten, die bislang nur im wesentlich wärmeren Afrika heimisch waren. Eingewanderte Arten haben Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna.

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Station 03:
Niger

Zurück zum Globus

Angesichts der Gluthitze über dem Sandboden wirkt die an der Wand prangernde Schrift befremdlich. „Je suis une mer“ – auf Deutsch: „Ich bin ein Meer“. War die Sandwüste in Niger einst tatsächlich ein Meer?

Station Niger

Rasanter Wandel
von Menschenhand

Wie schnell sich die Lebensbedingungen im afrikanischen Niger in den vergangenen Jahrzehnten geändert haben, wird bei den Erzählungen einer alten Tuareg-Frau deutlich. Sie berichtet: »Als ich noch eine junge Frau war, war vieles anders. Ich sah Dinge, die ich jetzt nicht mehr sehe. Giraffen, Strauße, verschiedene Schildkröten, Antilopen, unterschiedliche Reharten. Zu dieser Zeit hatten wir viel Wasser, einen Fluss zwischen den Dünen. Manchmal regnete es eine ganze Woche lang, und dann wuchsen viele Pflanzen und Bäume. Viele Pflanzen! Nicht wie jetzt.«

Alte Frau
Steinwüste Niger

In der Steinwüste empfindest du bei trockenen 35 Grad Celsius nicht nur die Hitze der Wüste nach, sondern kannst einen Teil der im Maßstab 1:1 nachgebildeten Landschaft entdecken. Das 13 x 13 Meter große Stück Land wurde sorgfältig kartografiert und fotografiert, um es im Klimahaus originalgetreu zu rekonstruieren.

Eine alte Kultur
mitten in der Wüste

Eines der wichtigsten Themen für die Menschen in der Sahelzone ist Wasser. Ein Brunnen verdeutlicht, unter welchen Mühen die Tuareg ihr Wasser beschaffen müssen. Rund 70 Meter tief graben sie in den Wüstenboden, bevor sie auf das kostbare Nass stoßen. Aber wie lange werden sie überhaupt noch Wasser finden?

Noch kann Mariam, das Tuareg-Mädchen, welches du in der Reisestation »Niger« besser kennenlernst, das Wasser für ihre Familie aus dem Brunnen holen. Doch die Mahnung, die in der Gesamtinszenierung steckt, ist nicht zu übersehen.

Mariam

Station 04:
Kamerun

Zurück zum Globus

Das grüne Gold Afrikas – so wird der Regenwald genannt, der sich über weite Teile Kameruns erstreckt. Die Bäume, riesengroß und uralt, bilden den ältesten Urwald Afrikas und den einzigen Baumbestand, der alle Eiszeiten überlebt hat. In der Reisestation »Kamerun« kannst du diesen Urwald bei Nacht durchstreifen: In der Dunkelheit hört man Tiergeräusche, und es tröpfelt und rieselt bei Blitz und Donner. Direkt hinter dem Labyrinth aus Wurzeln, Ästen und Zweigen erwarten dich die scheuen Bewohner des Waldes.

Galago

Überall ist Wasser

Neben dem Urwald prägt ein Element das Leben der Menschen besonders: Wasser. Im Dorf Ikenge, hört man es auf die Blechdächer prasseln. Auf einer Leinwand tanzen Kinder ausgelassen im Regen zum Klang der Trommeln und mitreißenden Rhythmen.

Die Aufgaben im Dorf Ikenge sind strikt getrennt: Die Männer sind für die Jagd und die Sicherheit des Dorfes verantwortlich, während die Frauen sich um die Kinder und die Angelegenheiten im Dorf kümmern. Jedes Dorf hat außerdem seinen eigenen »Chief«. In Ikenge ist das Chief Alexander. Er ist sozusagen Bürgermeister und hat bei allen Entscheidungen das letzte Wort. Gleichzeitig ist er auch eine Art Doktor und kennt sich mit den natürlichen Heilmitteln des Regenwaldes bestens aus.

Chief Alexander

In Massen strömt das Wasser auch durch die Flusslandschaft, in der sich hunderte Fische tummeln. Gleich gegenüber faulenzen kleine Stumpfkrokodile am Ufer. In diesem Teil der Ausstellung erwartet dich die zweite Mutprobe nach dem Gang durch den nächtlichen Regenwald: Wer traut sich über die wackelige Hängebrücke bis zur anderen Uferseite? Axel Werner hatte bei seinem Aufenthalt in Kamerun keine Wahl. Die Brücke war die einzige Verbindung zur anderen Seite des Flusses. Auch ansonsten ist die Reisestation den Abenteuern von Axel Werner nachempfunden. Der Nilwaran sitzt zum Beispiel am liebsten neben dem Geländewagen, mit dem Axel in Begleitung eines versierten Fahrers im Dschungel von Kamerun unterwegs war.

Hängebrücke Kamerun

Bedrohte Vielfalt

Doch die einzigartige Tier- und Pflanzenvielfalt des Regenwaldes ist bedroht. Im Klimahaus wird dies in der Station »Kamerun« besonders deutlich, wenn der brutale Klang der Kettensäge ertönt und gleichzeitig auf der Leinwand die Bäume zu Boden fallen.

Kettensäge

Station 05:
Antarktis

Zurück zum Globus

Von der afrikanischen Hitze geht die Reise weiter ins ewige Eis der Antarktis. Die Reisestation zeigt eindrucksvoll, wie es ist, wenn die einzige Farbe in der ganzen Umgebung ein unterschiedlich schattiertes Weiß ist. Axel Werner hört man in seinem Zelt bibbern und zittert selbst mit, denn die Temperatur in diesem Teil der Ausstellung beträgt minus sechs Grad Celsius – die durchschnittliche Sommertemperatur an der Neumayer-Station des Alfred-Wegener-Instituts (AWI).

Zelt im Antarktis Eis

Leben im
ewigen Eis

Deshalb wundert es nicht, dass diese Region am achten Längengrad so gut wie gar nicht von Menschen bewohnt ist. Das Königin-Maud-Land ist ein Teil der Antarktis und ungefähr achtmal so groß wie Deutschland. Die Ostantarktis besteht aus einem einzigen, riesigen Eispanzer, der nur am Rand einige wenige eis- und schneefreie Berge und Täler aufweist. Das Klima ist kontinental und wenig vom Meer geprägt, was zu extremen Temperaturen von bis zu minus 89 Grad Celsius führt – ein Weltrekord. Rund 90 Prozent der globalen Eismassen und 61 Prozent der weltweiten Süßwasserreserven sind in der bis zu 4 500 Meter dicken Eisdecke gefroren.

Antarktis Forscherstation

Wie die Polarforscher den extremen Wetterbedingungen standhalten und wie es sich in einer Forschungsstation lebt, zeigt die Nachbildung der Neumayer-Station. Hier kannst du in die Rolle der »Bewohner auf Zeit« schlüpfen, einen Polaranzug anprobieren und die Instrumente und Ausrüstung inspizieren. Dabei lernst du etwas über die Inhalte der Forschung vor Ort und erfährst wie die Forscher ihre Freizeit verbringen.

Auf den Spuren
des Klimawandels

Für Wissenschaftler ist die Antarktis ein besonders spannender Ort, denn die gewaltigen Landeismassen des Südpols sind ein gewichtiger Faktor für das Klimageschehen auf dem ganzen Globus. Im Gegensatz zur Arktis, wo Meereis umgeben von Land ist, gibt es in der Antarktis Landeis, das umgeben von Meer ist. Das ist deutlich stabiler und trägt so dazu bei, dass sich die Erde nicht noch schneller erwärmt. Zugleich finden sich in teilweise mehrere 1 000 Meter starken Eisschichten hunderttausende von Jahren alte Spuren der Klimageschichte der Erde.

Station 06:
Samoa

Zurück zum Globus

Türkisblaues Meer, weißer Sandstrand und Palmen, die sich leicht im Wind wiegen. So stellen sich viele den perfekten Urlaub vor. Im kleinen Inselstaat Samoa in der Südsee wird man fündig, denn hier ist es wirklich paradiesisch. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr zwischen 28 und 35 Grad Celsius, und in den Korallenriffen vor der Küste tummeln sich viele exotische bunte Fische.

Mädchen am Strand

Kultur und Leben
auf Samoa

Im Mittelpunkt der Reisestation »Samoa« steht natürlich das Leben in der Südsee. Obwohl die Inselwelt für viele ein Traumreiseziel ist, sind die dortigen Lebensverhältnisse, Traditionen und die Kultur den Urlaubern vielfach fremd.

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Tokelau

Tauche ein in die abgeschiedene Welt von Tokelau, einem der entlegensten Orte der Erde. Auf Tokelau leben gerade einmal 1400 Menschen auf einer Fläche von knapp zwölf Quadratkilometern, und es gibt weder einen Flughafen noch einen Seehafen. Trotz der Abgeschiedenheit hat Tokelau weltweite Aufmerksamkeit erregt. Du wirst überrascht sein zu erfahren, dass Tokelau seit 2012 dank dreier Solarkraftwerke, die unter der Verwaltung Neuseelands stehen, sich vollständig klimaneutral mit Energie versorgt. Tokelau ist somit der erste Staat, der diesen Meilenstein erreicht hat. Erlebe die faszinierende Veränderung, die diese nachhaltige Energieversorgung für die Inselbewohner mit sich gebracht hat. Früher waren sie auf mühsamen Dieseltransport per Frachtschiff angewiesen, doch jetzt genießen sie eine zuverlässige Stromversorgung rund um die Uhr. Das hat das Leben auf den Atollen revolutioniert, von der sicheren Lagerung verderblicher Lebensmittel in Gefriertruhen bis hin zur Nutzung von elektrisch betriebenen Golfcarts und dem Internetzugang. Erfahre mehr über die herausfordernde Situation, der Tokelau durch den Klimawandel ausgesetzt ist. Mit nur wenigen Metern über dem Meeresspiegel sind die Koralleninseln besonders von steigenden Wasserständen betroffen.

Axel Werner konnte bei seinem Besuch in Samoa dennoch eine Freundschaft zu den beiden Samoanern Vaniah und Foua aufbauen, so dass diese kurz vor der Eröffnung des Klimahauses nach Bremerhaven kamen, um hier die aus ihrer Heimat stammende Fale aufzubauen. Denn diese Technik beherrschen europäische Handwerker so gut wie gar nicht. Der Blick aus dem Pfahlbau auf die Lagune gehört zu den vielen ungewöhnlichen und beeindruckenden Perspektiven, die das Klimahaus zu bieten hat.

Wer hier nur fünf Minuten die Aussicht auf die Südseeidylle genossen hat, versteht, warum das Paradies so schützenswert ist.

Station Samoa

Gefahr für
das Paradies

Das Kleinod am anderen Ende der Welt ist in Gefahr. Denn in der Südsee hat der Klimawandel bereits alarmierende Spuren hinterlassen. Vieles deutet bereits darauf hin, dass das Paradies für immer verloren ist, wenn nicht bald weltweit konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen werden. Obwohl im Klimahaus Dramatik nicht im Vordergrund steht, finden sich in der Reisestation »Samoa« doch Anzeichen der Bedrohung durch den Klimawandel: Der Strommast mit den abgerissenen Leitungen steht für die seit den 1980er-Jahren wachsende Zahl von tropischen Wirbelstürmen, die über den Inselstaat hinwegfegen und schwerste Schäden anrichten. Die Nähe des Wassers am Fuße der Kirche verdeutlicht die akute Hochwassergefahr, der die Inseln ausgesetzt sind. Auch unterhalb der Wasseroberfläche hat der Klimawandel Veränderungen ausgelöst: Schon bei einer Erwärmung des Meerwassers um wenige Zehntel Grad Celsius geraten die empfindlichen Ökosysteme der Korallenriffe in Gefahr. Wenn sie absterben, verliert Samoa nicht nur die einzigartige Artenvielfalt des Riffs, sondern auch seine natürlichen Bollwerke gegen Sturmfluten.

Strommast auf Samoa

Station 07:
Alaska

Zurück zum Globus

Auf St. Lawrence Island, der kleinen Insel vor dem amerikanischen Festland, die zu Alaska gehört, scheint die Zeit stillzustehen. Dieses Gefühl vermittelt nicht nur die schneebedeckte Tundralandschaft mit dem weiten Blick bis zum Horizont. Auch das Leben der Ureinwohner scheint ursprünglich. Die Yupik gehören zu den wenigen Völkern weltweit, die noch legal Wale für ihre Ernährung jagen dürfen. Wer genauer hinschaut, erkennt jedoch schnell, dass auch dieser abgelegene Ort sich verändert: zum Beispiel, wenn die Inselbewohner mit modernen Quads auf dem Weg in die Jagdreviere an einem vorbeirauschen.

Quad

Das Leben
in der Tundra

Die Kultur der Ureinwohner begleitet die Besucher des Klimahauses durch die gesamte Reisestation »Alaska«. Du triffst auf die beiden Yupik-Kinder Steven und Taylor, die aus ihrem Alltag berichten. Das Leben der Yupik spielt sich im Zwiespalt zwischen Tradition und Moderne ab.

Jungs auf Containern

Im zweiten Teil der Reisestation »Alaska« verschafft das Klimahaus seinen Besuchern Impressionen einer Welt, in die sich kaum Reisende verirren, obwohl die Weite der Tundra durchaus ihren speziellen Reiz hat. Die perfekt an diesen Lebensraum angepasste Tierwelt ist mit bloßem Auge kaum auszumachen. Auch im Klimahaus sind sie nur schwer zu erkennen, und man muss schon genau hinschauen, um Walross, Hase und Bär in der Wandmalerei zu erkennen: Wer einem Eisbär in Wirklichkeit so nahe kommt wie in der Zeichnung, hätte keine Chance mehr, dem größten und gefährlichsten Landraubtier zu entkommen. Die Yupik haben aus der Not eine Tugend gemacht: Um die Tiere rechtzeitig entdecken zu können, schleuderten sie einst einen Jäger mithilfe einer Decke aus Walrosshaut hoch in die Luft. Heute ist die Tradition jedoch nur noch Spaß und Sport für Jung und Alt, vergleichbar mit dem Sprung auf einem Trampolin.

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Wenn das
Eis schmilzt

Während die Bewohner Samoas den Klimawandel vor allem durch den steigenden Meeresspiegel zu spüren bekommen, sehen sich die Yupik anderen, aber ebenso bedrohlichen Problemen gegenüber. Rund um die Beringstraße, in der auch St. Lawrence Island liegt, hat sich die Zeit der Meereisbedeckung seit 1980 um etwa 30 Tage verkürzt. Im Frühling verschwindet das Eis früher von den Küsten, und im Herbst bildet es sich später wieder. Das bedeutet für die Yupik jedes Jahr einen Monat weniger Zeit zum Jagen als sie noch vor 35 Jahren hatten.

Station 08:
Hallig Langeness

Zurück zum Globus

Land unter, die Hallig ist von der tobenden See umgeben. Möwen schreien, es riecht nach Meer. Es ist auflaufendes Wasser, allmählich steigt der Wasserpegel, der Steg ist bereits überflutet – nur in der Mitte der Hallig bleiben die Füße trocken. Nach einer Weile fließt das Wasser wieder ab. So ist der Lauf der Gezeiten seit Jahrtausenden.

Warten auf die
Sturmflut

Die Bewohner der Hallig Langeneß leben auf künstlich angelegten Hügeln, den sogenannten Warften. Diese bieten Schutz vor Hochwasser. Die Warften wurden anfangs nur als Fluchthügel genutzt, später wurden darauf ganze Bauernhöfe errichtet. Bei Sturmflut sind die Warften das einzige, was von den Halligen noch über dem Wasser liegt. Ein beeindruckendes Naturerlebnis, dass auch immer wieder Urlauber auf die Hallig zieht, zum Beispiel zum Urlaub beim Postschiffer Fiede Nissen im Gästehaus-Neuwarft.

Mädchen spielen

Die Hallig Langeneß, die im Klimahaus zu den Reisestationen gehört, liegt vor der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Nur bei Niedrigwasser ist die Hallig mit einer Lorenbahn zu erreichen. Die Anwohner werden durch Fähren mit allem versorgt, was sie an Lebensmitteln benötigen. Durch das atlantische Klima ist es auf der Hallig Langeneß im Vergleich zu anderen deutschen Regionen eher kühl.

Doch der Wasserspiegel steigt von Jahr zu Jahr höher. Schutz vor Hochwasser bieten die Warften. In einem der Themenräume kannst du gemeinsam mit anderen Besuchern selbst eine Warft bauen und schauen, ob die Häuser die Flut überstehen.

Mädchen sitzen
Jutta

Im Winter allerdings ist es auf der Hallig vergleichsweise warm. Durch den Klimawandel steigt der Meeresspiegel der Nordsee kontinuierlich. Allein im 20. Jahrhundert betrug das Plus durch das Schmelzen des Grönlandeises und das thermische Ausdehnen des Wassers 20 bis 30 Zentimeter. Auch Stürme und Sturmfluten nehmen zu. Besonders betroffen sind die kleinen Halligen, zu denen Langeneß zählt.

Station 09:
Bremerhaven

Zurück zum Globus

Hitze, Dürre, Kälte, Überschwemmungen – in unseren Breiten tauchen alle Phänomene auf, die du auf deiner Reise um die Welt erlebt hast. Lausche Bremerhavener Bürgern, die Spannendes über Wetterextreme in einer als gemäßigt geltenden Klimazone zu berichten haben. Betrachte die Fotos aus der Region, die diese Phänomene dokumentieren.

Axels Wohnzimmer

Die Grundidee zur Reisestation Bremerhaven war es, Bremerhavener ihr Bild vom Klima malen zu lassen. Aus der Idee wurde eine der größten Kunstaktionen in Bremerhaven. Über 1.600 Kinder und Jugendliche aus insgesamt 25 Schulen haben im Rahmen des Projekts beeindruckende Bilder geschaffen, die ihre Gedanken zum Klima in unserer Welt widerspiegeln.

Lasse deinen Blick über die Bilderwand streifen, für die Bremerhavener Schulen insgesamt über 1.600 Kunstwerke gestaltet haben. Deine Reise endet da wo alles begann – in Axels Wohnzimmer. Hier hast du Gelegenheit, deine Reise entlang des achten Längengrades noch einmal Revue passieren zu lassen und all die Erinnerungen zu betrachten, die Axel von seiner Reise mitgebracht hat.

Station Bremerhaven

Das Kunstprojekt in Bremerhaven hat Bilder hervorgebracht, die faszinieren und eindrucksvoll zeigen, dass sich junge Menschen mit dem Klima und dem Klimawandel auseinandersetzen. Damit versinnbildlicht das Bremerhavener Kunstprojekt das Ziel des Klimahauses, den Gedanken des Klimaschutzes zu verbreiten und Menschen zu motivieren, sich für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen.

Neues und Aktuelles
im Klimahaus

  • Zwei Kinder auf Entdeckungsreise

    Kindergeburtstag

    Mit Spaß und Spannung Kindergeburtstage im Klimahaus feiern.

  • Karte

    Öffnungszeiten

    Täglich*: 10 – 18 Uhr

    ___

    *1. Januar, 9. September, 24., 25. und 31. Dezember: geschlossen

  • Fische im Klimahaus

    Ausstellung "Die Reise"

    Die Reise um die Welt von und nach Bremerhaven führt immer entlang des Längengrades 8° Ost 34′. Auf 5.000 Quadratmetern wirst du zum Weltenbummler: Du durchwanderst vielfältige Klimazonen und triffst Menschen, deren Alltag durch das jeweils vorherrschende Klima stark beeinflusst wird.

  • Der KulturPass im Klimahaus

    Der KulturPass ist ein Angebot der Bundesregierung für alle, die ihren 18. Geburtstag feiern. Sie erhalten ab ihrem 18. Geburtstag ein Budget von 100 Euro, das sie für Eintrittskarten, Bücher, CDs, Platten und vieles andere einsetzen können. So wird Kultur vor Ort noch einfacher erlebbar. Gleichzeitig stärkt das die Nachfrage bei den Anbietenden.