Das Klimahaus als außerschulischer Lernort
Mit dem Klassenzimmer auf Weltreise
Das Klimahaus Bremerhaven als außerschulischer Lernort
Bremerhaven, August 2023. Wie beeinflussen sich Mensch und Klima? Was hat unser Essverhalten mit Klimaschutz zu tun? Im Klimahaus Bremerhaven können sich Schülerinnen und Schüler auf anschauliche und leicht verständliche Weise mit verschiedenen Aspekten der Themen Klima und Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Als außerschulischer Lernort stellt die Wissens- und Erlebniswelt eine Ergänzung zur Schule dar und macht Unterrichtsthemen interaktiv und mit allen Sinnen erfahrbar.
Ziel der Bildungsarbeit im Klimahaus ist es, nachhaltiges Denken und Handeln zu fördern. Gerade junge Menschen sollen für das Thema Klima sensibilisiert und sich bewusst werden, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen hat. Das Klimahaus wurde im Jahr 2012 als Maßnahme in der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ anerkannt und erhielt bereits im Jahr 2016 die Auszeichnung als Lernort der höchsten Kategorie des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung. 2018 wurde das Klimahaus für die strukturelle Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung von der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgezeichnet. 2021 erhielt das Klimahaus für die Jahre 2022/2023 eine nationale Auszeichnung für die besonders erfolgreiche Umsetzung des UNESCO-Programms „BNE 2030“: Die Erfüllung von den globalen Nachhaltigkeitszielen bis 2030. Eine besondere Ehrung wurde der Einrichtung 2022 zuteil: Mit dem „Nationalen Preis – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ging die neue Auszeichnung der Deutschen UNESCO-Kommission und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung nach Bremerhaven.
Reisen bildet: Die Ausstellungsbereiche
Im Klimahaus Bremerhaven erkunden die Schülerinnen und Schüler im Ausstellungsbereich „Reise“ die Welt. Anstatt schnöder Theorie erleben sie hier die Klimazonen der Erde hautnah. Sie spüren die trockene Hitze in der Wüste, erleben das Packeis in der Antarktis und fühlen das tropische Klima am Sandstrand von Samoa. Auf ihrer Reise entlang des 8. Längengrades erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblick in den Alltag Menschen vor Ort und erfahren, welchen Einfluss das Klima auf deren Lebensweise hat.
In den „Perspektiven“ geht es um die Geschichte des Erdklimas und die Rolle des Menschen im Klimageschehen. In verschiedenen Zukunftsszenarien für das Jahr 2050 werden die Auswirkungen des Klimawandels greifbar. Lernende und Lehrende können hier die Rolle der Klimaforscher schlüpfen und erfahren wie sich das Klima über Millionen von Jahren verändert hat und welchen Einfluss der Mensch hat.
Im „World Future Lab“ können die Schülerinnen und Schüler das Schicksal der Erde sogar selbst in die Hand nehmen. Der gesamte Bereich ist als Spiel konzipiert, das in der Gruppe oder als Einzelperson gespielt werden kann. Jede Spielentscheidung nimmt dabei Einfluss auf das weltweite Klima. Zum Beispiel, ob die Südseeinsel Tokelau in den Fluten versinkt oder, ob der Regenwald gerettet wird. Durch den spielerischen Charakter ergänzt das „World Future Lab“ das Konzept des Klimahauses als außerschulischer Lernort. Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, gegründet von der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, wählte das World Future Lab 2018 unter knapp 1.500 eingereichten Bewerbungen als Preisträger aus.
In der „FRoSTA-Kochschule im Klimahaus“ dreht sich alles um gesunde und nachhaltige Küche. Hier lernen Schulklassen, wie aus frischen und überwiegend regionalen Zutaten einfach und kostengünstig leckere und gesunde Gerichte entstehen. Sie beschäftigen sich mit der Herkunft und dem Anbau von Lebensmitteln und dürfen selbst aktiv werden: sie können schnippeln, brutzeln und den Kochlöffel schwingen. Zudem vermitteln die Kurse den Zusammenhang zwischen gutem Essen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.