KANAK
NIGER
Angesichts der Gluthitze über dem Sandboden wirkt die an der Wand prangernde Schrift befremdlich. „Je suis une mer“ – auf Deutsch: „Ich bin ein Meer“. War die Sandwüste in Niger einst tatsächlich ein Meer?
RASANTER WANDEL
VON MENSCHENHAND
Wie schnell sich die Lebensbedingungen im afrikanischen Niger in den vergangenen Jahrzehnten geändert haben, wird bei den Erzählungen einer alten Tuareg-Frau deutlich. Sie berichtet: »Als ich noch eine junge Frau war, war vieles anders. Ich sah Dinge, die ich jetzt nicht mehr sehe. Giraffen, Strauße, verschiedene Schildkröten, Antilopen, unterschiedliche Reharten. Zu dieser Zeit hatten wir viel Wasser, einen Fluss zwischen den Dünen. Manchmal regnete es eine ganze Woche lang, und dann wuchsen viele Pflanzen und Bäume. Viele Pflanzen! Nicht wie jetzt.«
In der Steinwüste empfindest du bei trockenen 35 Grad Celsius nicht nur die Hitze der Wüste nach, sondern kannst einen Teil der im Maßstab 1:1 nachgebildeten Landschaft entdecken. Das 13 x 13 Meter große Stück Land wurde sorgfältig kartografiert und fotografiert, um es im Klimahaus originalgetreu zu rekonstruieren.
EINE ALTE KULTUR
MITTEN IN DER WÜSTE
Eines der wichtigsten Themen für die Menschen in der Sahelzone ist Wasser. Ein Brunnen verdeutlicht, unter welchen Mühen die Tuareg ihr Wasser beschaffen müssen. Rund 70 Meter tief graben sie in den Wüstenboden, bevor sie auf das kostbare Nass stoßen. Aber wie lange werden sie überhaupt noch Wasser finden?
Noch kann Mariam, das Tuareg-Mädchen, welches du in der Reisestation »Niger« besser kennenlernst, das Wasser für ihre Familie aus dem Brunnen holen. Doch die Mahnung, die in der Gesamtinszenierung steckt, ist nicht zu übersehen.